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© Robert Najar
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Oberinntal
© Robert Najar

Oberinntal

ObjektnummerWeiler3667
Künstler:in Max Weiler
Datierung1952
Maße100 x 80,5 cm Rahmenaußenmaß: 103,5 x 83,5 x 4 cm
ObjektartGemälde
TechnikEitempera auf Papier auf Leinwand
SignaturBez. r.u. "Weiler / 52", verso "Weiler 1952 / Oberinntal"
Beschriftungverso "Weiler 1952 / Oberinntal"
AusstellungsgeschichteMax Weiler - Im Jahrhundert der Moderne. Malerei seit 1927, Künstlerhaus Wien, 1999/2000, Nr. 104
LiteraturW. Skreiner/A. Krapf, Max Weiler, 1975, WV 205; AK Max Weiler - Malerei seit 1927, Künstlerhaus Wien, 1999/2000, Abb. S. 104; Gottfried Boehm, Der Maler Max Weiler. Das Geistige in der Natur, Wien 2001/2010, Abb. S. 171; R. & H. Batliner Art Foundation (Hg.), Rudolf Koella (Konzept und Red.), R. & H. Batliner Art Foundation. Neuerwerbungen 2005-2011 (Kat. Best. R. & H. Batliner Art Foundation, Vaduz 2012), Vaduz 2012, S. 102 f., Kat. 106, Abb. Ausstellungen (laut Koella): Max Weiler - Im Jahrhundert der Moderne. Malerei seit 1927, Künstlerhaus Wien, 1999/2000, Nr. 104Bestandskatalog

Obschon die Bilder Oberinntal und Gestein (Inv. GE195DL) nur wenige Jahre nach dem Apfelblütenzweig (Inv. GE311DL) entstanden sind, wirkt ihr Stil so verschieden, dass man dahinter fast einen andern Künstler vermuten könnte. Auch ist kaum mehr ersichtlich, dass etwas Bestimmtes dargestellt ist. Es scheint sich vielmehr um völlig abstrakte Form- und Farbgebilde zu handeln, die ihre Daseinsberechtigung allein aus sich selber beziehen. Erst die Titel machen klar, dass es sich im Grunde um Landschaften handelt – genauer: um Gebirgslandschaften. Das hiesige Bild stellt ein Motiv aus dem Oberinntal dar, das andere (Inv. GE195DL) irgendeine eigenartige Steinformation.

Solche kürzelhaften Gegenstandszeichen seien typisch für diese Schaffenszeit, schreibt Weilers Biograph Gottfried Boehm. Trotz allem Willen zur Abstraktion verliere der Künstler aber nie jene künstlerische Grunderfahrung aus den Augen, die sein ganzes Werk auszeichnet: den Respekt vor dem spirituellen Gehalt der Natur.[1] Insofern sind alle diese Landschaften Metaphern: Sie verweisen auf etwas, was hinter, unter oder über ihnen liegt. Ein paar Jahre später wird Weiler für diese besondere Art Malerei den Ausdruck „wie eine Landschaft“ prägen. Laut Boehm wollte Weiler damit ausdrücken, dass Bilder wie diese im Grunde gar keine Landschaften sind, sondern dass sie nur aussehen wie solche. Wörtlich genommen seien sie „Ansammlungen von Farbflecken von verschiedener Beschaffenheit, die der Maler lesbar gemacht hat im Hinblick auf so etwas wie Natur“.[2]


[1] Gottfried Boehm, Der Maler Max Weiler. Das Geistige in der Natur, Wien 2001, S. 171 ff.

[2] A.a.O. S. 266.


R. & H. Batliner Art Foundation (Hg.), Rudolf Koella (Konzept und Red.), R. & H. Batliner Art Foundation. Neuerwerbungen 2005-2011 (Kat. Best. R. & H. Batliner Art Foundation, Vaduz 2012), Vaduz 2012, S. 102, Kat. 106.