ohne Titel (Komposition)

Das Blatt verbindet Motive aus "Als alle Dinge ..." mit heftigen schwarzen Pinselschlägen, wie sie Max Weiler 1962 in den Gemäldegruppen "Unter Gebüsch am Boden" (Weiler 1975, WV 491 bis WV 493) und "Wie eine Landschaft, nahe" (Weiler 1975, WV 494 bis WV 500; AK Klosterneuburg 2010, 1. Aufl. S. 66 - 69) einsetzt. Zudem verwendet Weiler hier einen fleckigen Hintergrund, wie er in Gemälden am Beginn des Jahres 1960 auftaucht (z.B. "Sein (Malerei – oben roter Fleck. Als alle Dinge in tiefem Schweigen lagen)" 1960, 233 x 140 cm Öl, Eitempera auf Leinwand, Weiler 1975, WV 420; Abb.: Boehm 2001/2010, S. 213). Vielleicht bezieht sich folgender Eintrag aus den Tag- und Nachtheften auf Arbeiten wie die vorliegende:
"21. VIII. 61 /S. 63
EHE EIN DING ALLES IST, IST ES NICHTS
Als ich diese Reihe Bilder über den Satz „Als alle Dinge in tiefem Schweigen lagen u.s.w“ fertig hatte, war diese Facette erschöpft. Nun, als ich wieder nach einer Pause begann, wollte ich bei Oben roter Fleck wieder weiterfahren. Ich griff also zurück auf die Vorperiode. Es sollte so eine Mischung zwischen beiden Perioden geben, deren Hintergrund von Oben roter Fleck, die Gegenstände von Als alle Dinge. Dies befriedigte mich aber gar nicht."
(Max Weiler bezieht sich hier über das weiter oben schon erwähnte "Sein (Malerei – oben roter Fleck. Als alle Dinge in tiefem Schweigen lagen)" ).