ohne Titel (Heilige Nacht, aus dem Marienleben I, 1932)

Die drei einander nahe stehenden Blätter Albertina Inv. 32862, Weiler1406 und Weiler1433 besitzen eine ähnliche Problemlage: Sie gehören technisch und stilistisch zu der Gruppe der 1953/1954 entstandenen Tuschpinselzeichnungen (Weiler98, Weiler275, Weiler276, Weiler568, Weiler1383, Weiler1387), wurden von Max Weiler jedoch mit "MGW" signiert - jener Signatur, die er im Jahr 1957 (nach dem Tod der Tochter Gertraud - das "G" steht für Gertraud) auf seinen Arbeiten anbrachte.

Albertina Inv. 32862: Bei Erwerb im Jahr 1958 wurde das Blatt mit der Datierung "1957" in die Inventarbücher aufgenommen.
Weiler1433: Hier widersprechen einander die recto wie verso angebrachte Datierung "1954" und die Signatur "MGW".
Die beiden Arbeiten wurden 1958 in der Akademie der bildenden Künste Wien ausgestellt und mit der Datierung 1957 in den Katalog aufgenommen (AK Wien, Akademie 1958, Kat.Nr. 65 und 66, keine Abb.). Es ist möglich, dass Weiler die beiden Arbeiten erst in der Vorbereitung der Ausstellung bezeichnet und datiert und mit dem Kürzel "MGW" der verstorbenen Tochter gewidmet hat.

Weiler1406: Hier macht die Tatsache stutzig, dass das Kürzel "MGW" mit Tusche offensichtlich unmittelbar bei der Entstehung gesetzt wurde. Die Jahreszahl "57" wurde mit Bleistift nachträglich angebracht.

Die Datierung der Blätter Albertina Inv. 32862 und Weiler1406 wurde (nach Rücksprache mit der Tochter des Künstlers, A. Krapf-Weiler, Mai 2009) mit 1953/1954 festgelegt.

Heilige Nacht, aus "Aus dem Marienleben I, 1932", Öl auf durchscheinendem Papier, 96 x 58 cm, Abb. in Weiler 1975 , p. 171, WV 1c;
Weiler87 aus 1932; Weiler3125 aus 1932 (Holzschnitt)