Das Bild im Bild
Max Weiler kehrt 1945 nach Innsbruck zurück, wo das französische Kulturinstitut zum bedeutenden Vermittler internationaler kultureller Entwicklungen wird. Max Weiler profitiert von dessen Ausstellungen, Veranstaltungen und der Bibliothek und reist 1949 auf Initiative des Leiters Maurice Besset nach Paris. Er begegnet dort Vertretern der Ecole de Paris wie Nicolas de Staël oder Alfred Manessier und reflektiert deren durch eine sorgfältige Malkultur gebändigte Abstraktion.
Weiler beschäftigt sich nun explizit mit der Organisation der Fläche und dem Zurückdrängen der Wirklichkeit. Reflexionen und Exzerpte in seinen Tag- und Nachtheften legen davon Zeugnis ab. Nicht minder wird der Umbruch auch in der künstlerischen Arbeit deutlich.
Eine eigene Gruppe bilden jene Werke, in denen Max Weiler seine Gegenstände mit einem Rahmen umgibt und damit ein Bild im Bild erschafft. Dies ist ein konsequenter Schritt: Weiler lässt die Darstellung der äußeren Wirklichkeit hinter sich, geht frei mit der Größe der Objekte um und passt sie einem eigenen bildinternen Maßstab an. Mond am Abend trägt noch gegenständliche Erinnerungen in sich, doch treten sie in ihrer Bedeutung gegenüber dem Kontrast der Formen, dem Spiel mit den Bildebenen zurück.
In die Jahre 1949/1950 fallen die explizit Übung benannten Blätter, in denen Max Weiler laborartig abstrahierende Verfahren prüft. So löst er in den Aquarellen die plastische Erscheinung in farbige Flächen auf.
