Max Weiler Werkverzeichnis
- Vorwort
- Einleitung
- Biografie
-
Werke
(3.558)
-
Werkperioden
- Künstlerische und geistige Grundlagen | 1925 - 1938 (235)
- Krisenjahre | 1939 - 1944 (226)
- Neubeginn und Entdeckung der Fläche | 1945 - 1950 (398)
- Vielfältige Ansätze | 1951 - 1955 (357)
- Figur und Grund | 1956 - 1959 (201)
- Autonomie der Mittel | 1960 - 1967 (640)
- Jeder Strich ist ein gefundener | 1960 - 1967 (724)
- Das Kleinste und das Größte | 1981 - 1985 (298)
- Malen auf Papier | 1986 - 2001 (482)
- Aus wichtigen Werkgruppen
-
Werkperioden
- Bibliografie
- Impressum
Tuschezeichnungen der 60er-Jahre
1964 äußert sich Max Weiler erstmals dezidiert zur Zeichnung:
„Mit der Zeit habe ich erkannt:
Was eine Linie mit dem Pinsel, mit der Kohle,
mit dem Bleistift, mit der Feder gezogen, ausdrücken kann;
wie sie eine Fläche gestaltet, teilt, verändert, spannend macht; (…)“
Diese Sicherheit wird in der großen Gruppe der zwischen 1961 und 1967 entstandenen Tuschpinselzeichnungen sichtbar. Angeregt von fernöstlicher Tuschmalerei, sind in einigen der frühen Arbeiten Zitate von Kalligrafie und Landschaftsmalerei zu identifizieren. Weiler arbeitet mit seinem Pinselstrich offen in das Blatt hinein und schafft vieldeutige Räume. Er ist auf der Papierfläche zum Raumkünstler geworden und balanciert entlang der Grenze von Bedeutung: Wo wird die Linie zur Landschaft, die Fläche zum Raum?
1963 entdeckt Max Weiler für die Malerei eine Methode, seine „innere Figur“ auszudrücken. Er findet in den Probierpapieren – Blättern, auf denen er überschüssige Farbe abstreift, Farbmischungen ausprobiert – eine Quelle formaler Anregung. Er grenzt auf diesen absichtslos entstandenen Papieren mit dem Bleistift bildträchtige Ausschnitte ein, die er minutiös in die Qualität monumentaler Malerei überträgt. 1965 wird die Motivübernahme aus Probierpapieren auch in den Tuschpinselarbeiten sichtbar. Einzelne Blätter (Wie eine Landschaft, Weiler155, Weiler112) besitzen nahe Verwandtschaft zu Gemälden: Ihnen liegt ein gemeinsames Probierpapier zugrunde.
Die Zeichnungen werden mit den Jahren zunehmend dynamisch und konvulsivisch. 1967 finden sich klar formulierte, aggressive Gestalten - ein Reflex auf die aktuellen Studentenunruhen.