Max Weiler Werkverzeichnis
- Vorwort
- Einleitung
- Biografie
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Werke
(3.558)
-
Werkperioden
- Künstlerische und geistige Grundlagen | 1925 - 1938 (235)
- Krisenjahre | 1939 - 1944 (226)
- Neubeginn und Entdeckung der Fläche | 1945 - 1950 (398)
- Vielfältige Ansätze | 1951 - 1955 (357)
- Figur und Grund | 1956 - 1959 (201)
- Autonomie der Mittel | 1960 - 1967 (640)
- Jeder Strich ist ein gefundener | 1960 - 1967 (724)
- Das Kleinste und das Größte | 1981 - 1985 (298)
- Malen auf Papier | 1986 - 2001 (482)
- Aus wichtigen Werkgruppen
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Werkperioden
- Bibliografie
- Impressum
Vielfältige Ansätze 1951 – 1955
Zwei große öffentliche Aufträge rahmen diese Arbeitsperiode: Das Apsisfresko für die Friedenskirche in Linz-Urfahr 1951 und die Wandmalereien in der Kassenhalle des Innsbrucker Hauptbahnhofs 1954/55.
Die Zeichnung zeigt sich in diesen fünf Jahren in spannungsvoll heterogener Situation: Sie ist einerseits Gesprächspartnerin malerischer Entwicklungen und teilt, ohne explizit Vorarbeit zu sein, deren Ideen. Sie spielt sich an anderen Stellen aber völlig frei, öffnet sich dem Experiment und entwickelt eine eigene, aus den Möglichkeiten des Zeichenmittels gewonnene Ästhetik. Die Themen stammen aus Religion – Weiler entwickelt Motive aus dem Apsisfresko weiter – und Natur.
Eine besondere Stellung nehmen die Eitemperaarbeiten aus dem Jahr 1953 ein: Als Arbeiten auf Papier wurden sie in dieses Verzeichnis aufgenommen, in Idee und Technik sind sie Malerei. Max Weiler fand offensichtlich im Papier das geeignete Trägermaterial für sein aktuelles Anliegen.
An der Schnittstelle von zeichnerischen und malerischen Verfahren bewegt sich 1953/54 eine größere Anzahl an Feder- und Pinselarbeiten mit Tusche. Max Weiler setzt neben den präzisen Strich die nasse Fläche und wird hellhörig für den Zufall: Tuscheflecke folgen ihren eigenen Gesetzen, verrinnen am Blatt und bilden Mikrostrukturen aus. Die hier in vorerst einzelnen Werken sichtbar werdende Sensibilität für Zufallsformen ermöglicht Max Weiler zehn Jahre später - dort ausgehend von Atelierrelikten - eine nachhaltige Neuorientierung in Malerei und Zeichnung.
Mit den Bahnhofsfresken schließt Max Weiler einen Prozess künstlerischer Formentwicklung ab. Den Fresken verwandte Formen gehen 1955 ein letztes Mal noch in lichte Eitemperaarbeiten und Aquarelle ein, die auf der 3. Biennale in Sao Paulo, Brasilien, ausgestellt werden.