Gustav Klimt Zeichnungen
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Fakultätsbild Medizin
Beginnend mit 1894 schuf Gustav Klimt insgesamt mehr als 200 Zeichnungen für das Deckengemälde der Medizin, von ersten Ideenskizzen, Detailstudien und Kompositionsentwürfen bis hin zu den Übertragungsskizzen. Jede Figur des 1907 fertiggestellten Gemäldes wurde genau studiert.
Die Medizin wird in Klimts Komposition durch Hygieia, die griechische Göttin der Gesundheit, verkörpert. Sie steht in der Mitte am unteren Bildrand und blickt uns frontal an. Als eine der Töchter des Äskulap hat sie eine Äskulapnatter um den Arm geschlungen und hält eine Schale mit Wasser vom Fluss Lethe, aus der die Schlange trinkt. Es ist der Trank des Vergessens, der einem gereicht wird, bevor man ins Totenreich eintritt. Rechts hinter Hygieia wächst ein Strom kranker und leidender nackter Menschen nach oben: Kinder, Schwangere, junge und alte Frauen und Männer, auch miteinander ringende Männer. Die Augen der Figuren sind geschlossen. Klimt verweist damit auf den Mythos der Hygieia, wonach sie Leidenden, die ihren Tempel besuchten, im Traum erschien. Durch das heilende Ritual des Tempelschlafs wurden sie gesund. Am oberen Ende des Menschenstroms gemahnt ein Skelett an den allgegenwärtigen Tod. In der Mitte ragt der Arm eines Mannes aus dem Menschenstrom heraus, der eine schwebende nackte Frau am linken Bildrand berührt. Zu ihren Füßen treibt ein neugeborenes Kind, umhüllt in einen Kokon aus feinen Fasern. Die Schwebende streckt wiederum ihren linken Arm nach den Figuren zu ihrer Rechten. So schließt sich der Menschenstrom zu einer Art Kreislauf.
Gustav Klimt beschäftigt sich in Medizin mit dem Werden und Vergehen und präsentiert damit ein Hauptthema seines Schaffens, den Kreislauf des Lebens von der Geburt bis zum Tod.
The Faculty Painting of Medicine
Beginning in 1894, Gustav Klimt made a total of more than 200 drawings for the ceiling painting of Medicine, from the first sketched ideas, studies of details, and compositional designs to the transfer sketches. Every figure in the painting, which was finally completed in 1907, was studied down to the last detail.
In Klimt’s composition, Medicine is embodied by Hygieia, the Greek goddess of health. She stands in the center at the lower edge of the picture and faces us frontally. As one of the daughters of Asclepius, she has an Aesculapian snake wrapped around her arm and holds a bowl of water from the river Lethe, from which the snake is drinking. It is the potion of oblivion that is given to you before you enter the realm of the dead. On the right behind Hygieia, a stream of sick and suffering naked people proceeds upward: children, pregnant women, young and old women and men, as well as men wrestling with each other. The figures’ eyes are closed. Klimt thus refers to the myth of Hygieia, according to which she appeared to suffering people visiting her temple in their dreams. The healing ritual of temple sleep restored them to health. At the upper end of the stream of humans, a skeleton reminds us of the omnipresence of death. At center, a man’s arm sticks out of the stream of people, touching a hovering naked woman near the left margin. A newborn child floats at her feet, wrapped in a cocoon of delicate fibers. The hovering woman in turn stretches out her left arm to the figures on her right. In this way, the flow of people comes full circle.
In Medicine, Gustav Klimt deals with coming and perishing, thus presenting a main theme of his work, the cycle of life from birth to death.
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